Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage by Francesco Gungui

Ich mag dich immer noch, wie du bist - Liebe ist nicht die Antwort, sondern die Frage by Francesco Gungui

Autor:Francesco Gungui [Gungui, Francesco]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 3833900563
Herausgeber: Bastei Luebbe
veröffentlicht: 2012-02-16T23:00:00+00:00


41 Luca

»Warte hier auf mich. Ich bin gleich wieder da.«

Mit diesen Worten verschwindet Dalila hinter der Badezimmertür und lässt mich allein auf der Bettkante zurück.

Was mache ich hier eigentlich, fragt mich eine Stimme in meinem Kopf (das muss die Maus aus dem Videospiel sein). Aber dieses Mal habe ich eine Antwort: Ich tue, was ich will, ich mache, was mir gefällt und denke nur an mich.

Kurz darauf kommt Dalila ins Zimmer zurück und nähert sich mir. Mit einer Hand schubst sie mich aufs Bett und setzt sich rittlings auf meinen Bauch.

»Ich weiß wirklich nicht, ob wir das tun sollten«, flüstere ich, allem Ich-mache-was-mir-gefällt zum Trotz.

»Aber ich«, erwidert Dalila und beugt sich zu mir herunter, um mich zu küssen.

Ich spüre ihren Atem ganz nah an meinem Gesicht. Rieche den Duft ihres Körpers. Ihre Knie drücken die Matratze neben meinen Schenkeln herunter. Ihre Lippen streifen meine für einen Augenblick, ziehen sich dann aber sofort wieder zurück. Sie zieht mir das T-Shirt über den Kopf. Ich lege meine Hände auf ihre Hüften, weiter traue ich mich nicht. Daher nimmt sie meine Hände und führt sie über die Taille und dann unter dem T-Shirt nach oben, bis sie auf ihren Brüsten zu liegen kommen. Nun zieht sie sich mit gekreuzten Armen ihr T-Shirt über den Kopf und öffnet dann den Verschluss ihres BHs. Mein Herz klopft heftig, ich spüre das laute Echo jedes einzelnen Schlages in meinem Brustkorb und in meinem Kopf. Ich rutsche auf dem Bett nach hinten, bis ich mit dem Kopf auf dem Kissen lande, und sie folgt mir, immer noch über mich gebeugt. Ich starre ihren Busen an, ihren nackten Körper, und es gelingt mir kaum, den Gedanken, diese innere Stimme zu unterdrücken, die mich daran erinnert, dass sie die erste Frau nach Alice ist und dass alles, was ich hier tue, keinen Zweifel zulässt: Ich betrüge gerade meine Freundin. Da brauche ich mir gar nichts vorzumachen, ich tue genau das, von dem sie mir unterstellt, ich hätte es schon getan, also …

»Warte, warte mal«, sage ich und richte mich auf. »Dalila, warte …«

Sie hält inne und setzt sich ebenfalls aufs Bett, als wäre sie auf diesen Moment schon vorbereitet gewesen und hätte die ganze Zeit gewusst, dass es nur eine Frage von Sekunden war, ehe ich aufhören würde.

»Wenigstens hast du mich Dalila genannt«, sagt sie lässig.

»Ja, und?«

»Männer nennen mich sonst nie beim Namen. Und du hast es auch noch nie getan.«

»Hör mal, Dalila, ich weiß nicht. Ja, stimmt, ich habe erst mit einem Mädchen geschlafen, aber was heißt das schon? Muss ich erst fünf oder sechs ausprobieren und sie dann benoten? Also, ich weiß auch, dass … Na ja, ich würde schon gern, aber es geht nicht … Ich habe das Gefühl, ich würde alles kaputtmachen, dann würde ich mich schuldig fühlen und …«

»Und das beunruhigt dich? Dein Schuldgefühl?«

»Nein, na ja, doch, das auch. Wenn ich mit dir schlafe, ist es aus zwischen mir und Alice.«

»Hör mal, Luca, ich … Ich bin ja für alles offen, aber ich werde



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